Fattoria Rodáno
Castellina in Chianti
Das Weingut Rodáno kann sich im Chianti-Gebiet zwischen all den riesigen Weingütern bestens behaupten, weil hier in Castellina als Familie mit handwerklichem Geschick produziert wird. Dieses Weingut ist auch mitverantwortlich dafür, dass es Supertoscano überhaupt gibt.
Geschichte
Seit drei Generationen lebt die Familie von Rodáno-Chef Enrico Pozzesi für den Wein. Anders als sein Vater und sein Grossvater hat Enrico die Weinherstellung zu seinem Beruf gemacht. Dafür hatte er einen der besten Lehrer: Giulio Gambelli gehörte zu den einflussreichsten Weinberatern in Montalcino und im Chianti. Der Jungwinzer und sein Lehrmeister verbrachten Stunden im Weinkeller, um das Rezept für den perfekten Chianti Classico zu finden.
Weinbereitung
Das Weingut ist mit 100 Hektaren relativ gross. Seit 2007 wird in Rodáno biologisch und ohne gezüchtete Hefen produziert. Der Wein gärt in Zement- und Stahltanks, danach geht’s zur Reifung in grosse slawonische Eichenfässer. Und das ohne weiteren technischen Hilfsmittel. Für den Riserva der Fattoria di Rodáno wird Wein aus Fässern und gebrauchten Barriques gemischt.
Weine
Die Weine der Fattoria Rodáno sind ausdrucksstark. Als einfacher Einstiegswein wird der «Poggialupi» aus Sangiovese und Merlot produziert. Mit meist 13,5% Alkohol nicht so schwer wie ein Chianti Classico, ideal zu einem Teller Pasta oder einer Pizza. Beim Chianti Classico setzt Enrico auf 90% Sangiovese und 10% Canaiolo & Colorino. Für das Flagschiff, den «Viacosta», werden ausschliesslich Sangiovese Trauben vom Rebberg Viacosta verwendet. Dieser Rebberg ist nach Süden ausgerichtet im Stil eines Amphitheaters und bringt kraftvolle Weine hervor, die auch Brunello-Liebhaber überzeugen. Mit dem «Mon Nené» hat auch Rodáno einen Supertoskaner im Sortiment. Aus 100% Cabernet Sauvignon mit üppiger Frucht, kraftvoll strukturiert und sehr dicht mit leichten Röstaromen. Hervorragend zu würzigen und kräftigen Speisen.
Wieso wir Rodáno lieben.
Wie alles begann. Wir kannten den 1999er Merlot Lazzicante von Rodano und machten uns im September 2014 mit dem Auto auf die Suche nach der Fattoria di Rodano. Kein Navigationssystem konnte die Adresse finden. Wir liessen aber nicht locker und fuhren die ganze Gegend ab. Als wir auf einem Bauernhof anhielten und die Autotür öffneten, lag ein Weinzapfen am Boden. Als wir darauf die Beschriftung «Fattoria Rodano» fanden, wussten wir, dass wir am richtigen Ort sind. Nach einer privaten Degustation, vielen interessanten Informationen übers Weingut und mit einigen Weinkartons bestückt, haben wir uns auf den Nachhauseweg gemacht. Zuhause dann waren die Weine bald getrunken. Leider waren die Weine zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz nicht erhältlich. Jedes Jahr das Gleiche. So reifte über die Jahre der Gedanke, die Weine einfach selbst zu importieren. Im Sommer 2019 sagte Fabian irgendwann: Laura, lass es uns versuchen, viel passieren kann nicht. Im schlimmsten Fall müssen wir den importierten Wein selbst trinken. Und so startete unser Supertoscano-Projekt mit den Weinen von Rodano. Das Tollste daran ist, die Freude mit anderen zu teilen. Am besten bei einem Glas Wein von Rodano.